„Na, wann werdet ihr schwanger?“ Du kennst diese Fragen und beiläufigen Bemerkungen aus deinem Umfeld zur Kunderwunsch-Frage. Diese Fragen können sehr verletzend und manchmal auch übergriffig sein. Unerfüllter Kinderwunsch ist schon anstrengend genug, da brauchst du nicht auch noch solche Fragen. Trotzdem begegnen sie dir, was auch daran liegt, dass viele Menschen um dich herum, gar nicht wissen, dass das sein sensibles Thema (für dich) ist. In diesem Blogartikel möchte ich die einige Ideen geben, wie du in der Zeit des kinderwunsches mit deinem umfeld einen für dich passenden Umgang finden kannst.
Wie du mit den Menschen um dich herum umgehen kannst, wird von 2 Faktoren beeinflusst:
- davon, wo du gerade stehst – wie es dir gerade geht – wie stabil du dich fühlst, (dazu findest du weiter unten mehr)
- davon, wie nah dir die fragende Person steht,
Möglichkeiten des Umgangs
1. Selbstschutz
Du möchtest gar nichts Preis geben und dich schützen. Hier ist eine Lüge völlig ok! Wie „Es passt gerade nicht“, „Nee, noch keine Lust.“
Im Vorfeld kannst du dir ein alternatives Thema überlegen, zu dem du ausweichen kannst und überleiten z.B. mit „Ich bin gerade voll und ganz mit der Reisevorbereitung nach xy beschäftigt. Wohin fähst du denn in deinen näcshten Urlaub?“ Leg dir einfach dein Thema zurecht: Hobby, Haus, Wohnung, Pflanzen, Tiere…
Gerade wenn du in einer sensiblen Phase bist, z.B. mitten in einer Behandlung oder du einen negativen Schwangerschaftstest hattest, dann kann es kurzfristig erleichternd sein, wenn Du eine emotional belastende Situation vermeidest. Das darfst du dir erlauben, auch wenn „man eigentlich diesen Besuch macht oder an der Feier teilnehmen muss.“ Du musst das nicht! Es ist deine Entscheidung.
2. Vorbereitung
Bereite dich auf solche Begegnungen vor.
Frage dich, was brauche ich emotional und körperlich, um mich gut auf die Begegnung einzustellen?
Einige Anregungen, die hilfreich sein könnten
- Ein vorheriges Gespräch mit einer Freundin, dein*er Partner*in
- Eine Gute-Laune-Playlist hören (Wenn du vorher durch die Küche tanzt, bist du in einer anderen stimmung las wenn du vorher sorgenvoll grübelst.)
- Das vorherige Einnehmen einer Powerpose – Superwoman,
Die körperliche Haltung wirkt auf dein Gehirn und lässt dich selbstbewusster sein und wirken. Wenn du stattdessen ängstlich und mit zitternden Knien in die Begegnung gehst, wird auch das auf dich wirken und du hast weniger Zugang zu deinen Ressourcen. - Kläre für dich die Frage: Was erwarte ich von der Begegnung? Was ist auch realistisch?
- Wenn es in der Situation schwierig wird:
Du kannst dir ein Haargummi um dein Handgelenk tun und daran „zupfen“ oder mit den Fingern auf deinen Oberschenkel klopfen, tief durchatmen, ein Schluck Wasser trinken – das kann dich beruhigen.
3. Die kleine Öffnung
Du kannst sagen: „Ja, es gibt ein Problem, aber ich möchte nicht darüber sprechen.“ Such dir hier deine eigenen Worte. Hier könntest du auch sagen. „Das ist generell meine Privatsache.“
Damit gibst du einen kleinen Einblick, dass das Thema für dich schwierig ist, aber setzt eine klare Grenze. Falls sich jemand nicht an deine Grenze hält, musst du keine Rechtfertigung oder neue Begründung finden, sondern kannst wie eine hängende Schallplatte deinen Satz wiederholen. Führe dir in der Situation vor Augen, dass die andere Person sich gerade grenzüberschreitend verhält. Du darfst solche Grenzen setzen. Das ist ok! Es geht hier um dein Wohlbefinden.
4. Das offene Gespräch
Du vertraust dich (nach Vorbereitung) einer Person an und sprichst offen über deine Situation.
Zur Vorbereitung auf ein solches Gespräch frage dich und werde dir selbst darüber klar:
Wie möchte ich, dass die Menschen damit/ mit mir umgehen?
Da wirst du wahrscheinlich merken, dass das für verschiedene Personen sehr unterschiedlich sein wird.
Vielleicht wünschst du dir, dass sich deine Mutter komplett raushält.
Und gleichzeitig wünschst du dir von einer Freundin Anteilnahme und Empathie.
Überlege dir,
Was kann ich tun, sagen, damit ich eine gewünschtere Reaktion bekomme?
Was kann ich selbst steuern?
Das heißt als erster Schritt ist es wichtig, dass du dir darüber klar wirst, was du möchtest. Dann kannst du das offen sagen und dein*e Freund*in kann darauf eingehen. Das habe ich auch etwas genauer in dem Blogartikel Praxisbeispiel aus der Kinderwunschberatung – Umgang mit einer Freundin beschrieben.
Das ist nicht leicht, ich weiß.
Aber du hast einen Einfluss auf dich selbst.
Andere Menschen kannst du nicht ändern, höchstens einen Denkanstoß geben. Du kannst nur dich selbst ändern. Denn du bist für dich und deine Gefühle verantwortlich. Natürlich sollten die Menschen um dich herum wertschätzend sein. Zu einem guten Gelingen gehören beide Seiten.
Nach den Fragen
- Wo stehe ich gerade?
- Wie geht es mir?
- Wie stabil bin ich?
(Es dürfen alle Gefühle mal da sein.)
kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie möchte ich mit den Fragen und Sprüchen umgehen können?
- Wie möchte ich mich dabei fühlen?
Es ist wichtig, ein Ziel vor Augen zu haben, um sich überhaupt erst auf den Weg zu begeben.
Ein erster Schritt auf diesem Weg könnte sein, dass du dich gut um dich selbst kümmerst und dich stärkst. Erste Ideen und Anregungen dazu findest du in meinem Fühl-dich-besser-Guide, den du unentgeltlich erhältst.
Du darfst dir erlauben, dir Hilfe zu holen (Das machst du für deinen Körper ja auch. 😉 mit dem Guide oder direkt bei mir. Du kannst hier ein kostenfreies Vorgespräch mit mir vereinbaren. Oder mich gern unter 0163 – 48 44 906 anrufen oder mir eine E-Mail an kontakt@nataliekitterer.de schreiben.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut bei der nächsten Begegnung.